Jedes Kind ist von Geburt an eine von Gott geschaffene, einzigartige Persönlichkeit. Es besitzt grundlegende Kompetenzen und ein reichhaltiges Entwicklungspotenzial. Jedes Kind ist so gut wie es ist, hat seine eigene Geschichte, sein eigenes Entwicklungstempo und verdient Aufmerksamkeit und Respekt. Es soll die Möglichkeit bekommen, sich frei und selbst bestimmend zu entwickeln.
Jede Familienform wird so akzeptiert wie sie ist und nicht bewertet. Wir sehen Eltern als die ersten Experten für ihre Kinder, als Personen, die ihr Kind kennen und das Beste für es wollen.
Wir leben eine Erziehungspartnerschaft zwischen Eltern und pädagogischem Personal, die auf gegenseitige Wertschätzung und gute Kommunikation aufgebaut ist. Wir, als in der Erziehung unterstützende Einrichtung, wollen zusammen zum Wohl des Kindes arbeiten, um die beste ganzheitliche und positive Entwicklung des Kindes zu erreichen. Entwicklungsschritte werden transparent gemacht. Aufeinander zugehen und Vertrauen sind die Grundlage der Zusammenarbeit.
Wir sehen unsere Aufgabe darin, Kinder in ihrer Einzigartigkeit in Liebe anzunehmen, feinfühlig ihre Bedürfnisse zu erkennen und zu befriedigen, ihnen die Möglichkeit geben, sich in ihrem Tempo zu entwickeln, die Lernumgebung so zu gestalten, dass sie zum Lernen motiviert werden, Zeit zum Spielen zu lassen, Stärken der Kinder zu erkunden und mit ihnen zu arbeiten, ihnen Grenzen zu setzen, damit sie Sicherheit erleben, Konflikte konstruktiv zu lösen, Fragen zu beantworten und gemeinsam Neues zu entdecken, viel Bewegungsmöglichkeiten zu geben, Kinder mitentscheiden zu lassen, damit sie Selbstwirksamkeit erleben, viel loben und wertzuschätzen, zuzuhören und mit Humor und Freundlichkeit auf sie zuzugehen. Mit Gottes Hilfe versuchen wir diesem hohen Anspruch zu entsprechen und den Kindern gute Vorbilder zu sein.
Bildung ist ein sozialer Prozess und findet im Miteinander statt. Im Miteinander von Erwachsenen und Kindern und von Kindern mit Kindern lernen sie durch Nachahmung, in Rollenspielen, Gesprächen, Konflikten, Beobachtungen und vielem mehr. Gerade in der Kindertageseinrichtung sind vielfältige Begegnungen möglich und somit Lernpotenzial da. Damit Kinder sich gut entwickeln können, brauchen sie eine Umgebung der Sicherheit und Geborgenheit. Nur auf dieser Grundlage ist es ihnen möglich, Neues angstfrei zu entdecken und zu verinnerlichen, um ihren angeborenen Forscherdrang auszuleben. Nur wenn Kinder sich in der Kindertagesstätte wohlfühlen und Bindungen aufgebaut haben, können sie sich positiv entwickeln.
Eine hohe Beziehungsqualität, sichtbar in Annahme und Wertschätzung des Kindes, gezeigt durch Kommunikation auf Augenhöhe, aktivem Zuhören, Empathie und individueller Vorbereitung von Lernsituationen, befähigen Kinder in ihrem eigenen Tempo, aus vielfältigen Situationen und Angeboten zu lernen.
Auch die Vorbildfunktion Erwachsener ist nicht zu vernachlässigen. Kinder lernen viel durch Nachahmung. Indem Erwachsene „mit gutem Beispiel“ vorangehen, was sie vorleben und sagen, prägt die Entwicklung des Kindes entscheidend. Möglichst viel Zeit im Umgang mit Einzelnen oder Kleingruppen ist notwendig, sowie eine gute Beobachtung der Kinder im Gruppengeschehen. Es ist eine wichtige Aufgabe des pädagogischen Personals, die Basiskompetenzen der Kinder anzuregen und zu stärken. Basiskompetenzen sind Fähigkeiten auf die jedes Lernen aufbaut. Diese sind:
Kinder lernen gut, wenn sie motiviert sind und Freude am Lernen haben. Wenn pädagogische Mitarbeiterinnen eine gute Motivation und Freude an der Arbeit ausstrahlen, stecken sie Kinder damit an. Stärken (Ressourcen) der Kinder werden für Lernsituationen genutzt. Der Aufbau eines guten Selbstbewusstseins ist Grundlage allen Lernens. Durch Verstärkung von positivem Verhalten und Mut machen bei schwierigen Situationen wird das Selbstbewusstsein gestärkt.
Neue Kindergartenkinder dürfen bei der Anmeldung durch die Eltern die Einrichtungbesichtigen und einen ersten positiven Eindruck gewinnen. Freude auf die Zeit in der Kita soll geweckt werden. Ungefähr sechs Wochen vor dem ersten Kindergartentag findet ein Schnuppernachmittag für Eltern und Kinder in der jeweiligen Gruppe statt. Es darf gespielt und der Raum entdeckt werden. Von den Mitarbeiterinnen werden eine Essenssituation, sowie Lieder und Spiele im Kreis angeboten. Eltern und Kinder erleben, wie ein Kindergartenvormittag gestaltet wird und verlieren so eventuelle Unsicherheiten.
In der ersten Woche des Kindergartenbesuches kommen die neuen Kinder erst einmal zwei Stunden täglich, um eine sanfte Eingewöhnung zu gewährleisten und die Trennung noch kurz zu halten. Je nach Situation des Kindes wird die Zeit der Anwesenheit auf die gebuchte Stundenzahl erhöht.
Neue Kindergartenkinder, die vorher in der Krippe betreut wurden, kennen das Haus und die Kindergartengruppen. So manche Veranstaltung wurde zusammen erlebt, so dass Mitarbeiter und ältere Kinder schon ein wenig bekannt sind. „Übergabegespräche“, in denen Krippenleitung, Kindergartengruppenleitung und Eltern sich treffen, um den Kindergartenalltag und Entwicklungsstand des Kindes zu reflektieren, die neue Situation im Kindergarten zu erörtern und Aktuelles zu besprechen, finden eine Woche vor dem Wechsel statt. In den letzten 14 Tagen vor dem Wechsel besuchen die Krippenkinder am Vormittag in der Freispielzeit ihre zukünftige Gruppe für ca. 1 Stunde, um sich langsam einzugewöhnen. So wird ein sanfter Wechsel eingeleitet, der Sicherheit und Zuversicht gibt.
Die 12. UN-Kinderrechtskonvention schreibt:
„Kinder haben das Recht, an allen sie betreffenden Entscheidungen entsprechend ihrem Entwicklungsstand beteiligt zu werden. Es ist zugleich ein Recht, sich nicht zu beteiligen.“ Kinderbeteiligung beinhaltet Mit- und Selbstbestimmung. Durch Mitsprache lernen Kinder Mitverantwortung zu übernehmen. Regeln, die sie selbst aufgestellt haben, halten sie auch gerne ein. Wenn Kinder sich an Entscheidungen beteiligen, lernen sie miteinander zu verhandeln, Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen. Nachhaltiges Lernen wird möglich. Partizipation fängt schon bei der Eingewöhnung an, indem man sich am Tempo des Kindes orientiert. Durch Kinderkonferenzen, die Fragen zu Angebotsthemen oder aktuelle Entscheidungen diskutieren, Interessen und Fragen der Kinder aufnehmen, der Mitbestimmung was wir wöchentlich kochen, gemeinsam Regeln für den Garten oder das Gruppengeschehen erarbeiten, erleben sich die Kinder als selbstwirksam und gesehen. Das stärkt das Selbstwertgefühl. Kinderbeteiligung erweitert die Sprachkompetenz. Es ist wichtig, dass Kinder viel Gelegenheit haben, mit anderen ins Gespräch zu kommen. Sie sollen erleben, dass ihnen zugehört wird und ihre Meinung wichtig ist.
Ko-Konstruktives Miteinander ist die Basis für ganzheitliche, sinnorientierte und nachhaltige Lernprozesse der Kinder. Im gemeinsamen Tun von Erwachsenen und Kindern oder Kindern untereinander, können neue Sachverhalte selber entdeckt werden. Man kann sich gegenseitig ergänzen. Kinder haben eine natürliche Lernmotivation und Freude und das Bedürfnis, sich mit der sozialen Umwelt auseinander zu setzen.
Ko-Konstruktiv entdeckt das Kind seine Umwelt ganzheitlich und beginnt sie zu verstehen. Die kognitive, sprachliche und soziale Entwicklung werden durch soziale Interaktion gefördert.
Konkret bedeutet das, dass die pädagogischen Mitarbeiter sich nicht als Lehrer verstehen, sondern als Lernbegleiter.
Durch offene Fragen werden die Kinder zum Nachdenken angeregt, eigene Ideen und Lösungsmöglichkeiten zu entdecken. Das motiviert und bestärkt im Lernen. Möglichkeiten, vieles selbst auszuprobieren, sind notwendig.
Zum Beispiel: